Schauspiel mit Musik und Tanz.
Georg Büchner (1813-1837) gilt als bedeutendster Literat des Vormärzes und damit Wegbereiter der Deutschen Revolution. Seine Flugschrift „Der Hessische Landbote“ (1834) beginnt mit dem Aufruf: „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“. Büchner wendet sich darin gegen die Ausbeutung und Armut der Landbevölkerung und ruft zur Revolution gegen die Unterdrückung auf.
Eine Aufführung des Theater Willy Praml, Frankfurt
„Hören Sie denn nichts, hören Sie denn nicht die entsetzliche Stimme, die um den ganzen Horizont schreit, und die man gewöhnlich die Stille heißt?“ Am frühen Morgen des 24. Mai 1792 wurde der Dichter Lenz tot in einer Moskauer Straße aufgefunden. Der Ort seines Grabes ist unbekannt. Der Dichter Georg Büchner hat in seiner Erzählung „Lenz“ einen schonungslosen Bericht gegeben von einem Heimatlosen – unbehaust in der Welt und im eigenen Leib. Es ist die Geschichte des unglücklichen Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz. Verschnitten ist die dramatisierte Erzählung mit Liedern aus Schuberts berühmten Liederzyklus „Die schöne Müllerin“, die einen ähnlichen Seelenzustand beschreiben: Die Stimme des verzweifelt wandernden Müllergesellen, der die Liebe sucht, und den Tod findet.
In der Neubearbeitung des italienischen Komponisten Alberto Mompellio klingt diese Musik wie ein Echo der Sprachgewalten des Büchnerschen Lenz. „Aber ich, wäre ich allmächtig, sehen Sie, wenn ich so wäre, ich könnte das Leiden nicht ertragen, ich würde retten, retten…“
Darsteller: Michael Weber
Gesang: Jakob Gail
Tänzer: Andreas Bach
Dauer: 1,5 Stunden. Mit Einführung um 18.45 und Nachbesprechung
Foto: © Peter Grün